Die Gründung der Eghalanda Gmoi z´Ansbach im Jahre 1955
Protokoll aufgenommen am 8. Okt. 1955 in der Gründungsversammlung der Egerländer Gmoi z‘ Ansbach im „Brandenburger Hof“ in Ansbach.
Zu dieser feierlichen Gründungsversammlung waren die Ehrengäste Landtagsabgeordneter Dr. Erz(?)…, Stadtrat Fuchs, das Ehrenmitglied Vetter Brosch aus Windsheim (Sammler von bereits 1700 Volks- und Heimatliedern) sowie viele Egerländer und auch Einheimische erschienen.
Dank der umsichtigen Vorarbeiten des vorbereitenden Ausschusses sowie der vernünftigen Einstellung der bereits geworbenen 48 Mitglieder, konnte die Wahl des Vorstehers und Gmoirats rasch und reibungslos durchgeführt werden.
Vetter Pötzl eröffnete die Versammlung und begrüßte die Ehrengäste und alle Erschienenen auf das Herzlichste. Sodann erläuterte Bundesschreiber Vetter Josef Reuter Zweck und Ziel der Gmoin. Die anschließende Wahl des Vüastaihers und Gmoirats nahm nur kurze Zeit in Anspruch, da alle Vorschläge einstimmig angenommen wurden.
Zum Gmoi-Vüastaiher wurde Fritz Schröder (Kbd) und zu seinem Stellvertreter Otto Pötzl (Kbd) einstimmig gewählt, zum Kassier wurde Anton Stöckl und zum Schriftführer Zahnarzt August Gössel ebenfalls einstimmig gewählt.
In den Gmoirat wurden weiters die Mitglieder: Franz Hochmuth (Brünn) für Presse, Anna Himmler (Eger), Karl Schober (Eger), Karl Himml (Pawlowitz), Marie Helmer (Tüppelsgrün) und Hermine Schröder (Kbd.) gewählt.
Nach der Wahl wurde die Aufnahme der Gmoi Ansbach in die Arbeitsgemeinschaft der Mittelfränkischen Gmoin und in den Bund beantragt. Die Aufnahme wurde durch Handschlag von Gmoi-Vüastaiher Schröder mit Bundesschreiber Reiter und dem Gmoi-Vüastaiher von Nürnberg Anton Forster besiegelt.
Damit wurde der offizielle Teil der Gründungsversammlung geschlossen.
Ein anschließender gemütlicher Teil brachte für alle Anwesenden viele schöne Überraschungen und alte Erinnerungen, womit die Gründungsversammlung ihren Abschluss fand.
Der Vüastaiher: Fritz Schröder
In einer der darauf folgenden Gmoirats Sitzungen wurde Vetter Paul Lausmann und Eduard Köhler als Kassarrevisoren bestellt und gewählt.
Klarner
Zum „Brandenburger Hof"
Die Gaststätte in der Turnitzstraße 23 warb damals mit gutbürgerlicher Küche, Fremdenzimmer, Saal und Konferenzzimmer. Wirt war Peter Marl, das Haus gehörte der Hürnerbräu-AG.
Es war ein offizieller Treffpunkt verschiedener Gruppierungen, z. B. auch der Ort der Generalversammlung der SPD in Ansbach in den 1950er Jahren. Für den Bund der Ostpreußen, Westpreußen und Pommern war es 1955 das Vereinslokal.
Die Partei „Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) – Gesamtdeutscher Block“ hatte dort ihr Parteilokal. Der Parteivorsitzende, Bezirks-Schornsteinfegermeister und Stadtrat Paul Fuchs, wird im Protokoll der Gründungsversammlung bei den Ehrengästen genannt.
Ein Tag im Frühling
Müde und abgeschlagen kamen wir Anfang Mai 1948 an einem schon heißen, sonnigen Frühlings-Tag sehr spät nachmittags in Morlitzwinden an.
Wir, das waren mein Vater, 30 Jahre alt, meine Mutter 31 Jahre, meine Schwester 8 Monate, und ich, 5 Jahre alt.
Ein wahrlich heißer Tag lag hinter uns.