Bräuche und Gedichte
Mutterlob
Josef Weidl
Ich hab' meinen Achtstundentag,
dann aber meine Ruh',
wenn ich nach Deinen Stunden frag',
so lächelst du.
Pfingsten in Eghaland
Toni Schuster
Bloutraut blöi(h)a draß in Gartn
d´Pfingsrousn wieda groodoa(n schäi(n,
lang hout ma möin da draaf wartn
da Summa kinnt – s´mou weita gäih(n.
Pfingsten-Weckruf
Josef Weitzer
Pfingstochs vaschlaufna, stäih af!
D´Sunn scheint am Himml hellaf.
Draß is da allaschänst Togh,
sua, wöi nan a jedara mogh.
Egerland
Hans Deißinger
Ich seh meine Heimat im Herbsteskleid:
Die Fluren so hoch und der Himmel so weit, ...
Zum Jahresanfang
Was wünschen wir zum „Neuen Jahr“?
Zuerst Gesundheit, das ist klar.
Ein froh´ Gemüt und Gottes Segen
Dazu viel Glück auf allen Wegen!
Die "zehn Gebote" auf Echaländrisch
s'Erschte Gebot!:
Ich bin der Herr, da Gott! Du dürfst nix annarscht füar wichticher halt'n, als wöl mich! Üwahaupt nix.
A(f)m Winta zou & Weihnacht
Bis zum Winter währt es nicht mehr lange und eine Bauernregel aus dem Egerland sagt: „Kathrei(n schaut da Schnäi von Fenza ei(n."
Weihnachtn (Gedicht von Josef Urban)
Stöllts wieda-r af an Zuckabam
in Stubm u Stüwlan, nu(ch sua kloa(n,
dass jedas aa dean söißn Tra(u)m
van Christkind wieda traama koa(n ...
Dreikönigstag 06. Januar
Bis zum Jahr 1690 war in großen Teilen Europas der Jahreswechsel am 06. Januar. Ab dem Jahr 1691 verlegte Papst Innozenz XII. den Neujahrstag auf den 01. Januar. Dies galt natürlich auch für das Egerland – und es erklärt, weshalb sich hier einige Bräuche, die ansonsten auch für Neujahr gelten, am 06. Januar erhalten haben. Daher hieß der 06. Januar in manchen Regionen des Egerlandes auch „s´Hauch nei Gau(h)a“, das „hohe Neujahr“.
Lichtmess
Der 2. Feber, der Lichtmesstag, gilt in weitesten Kreisen als erster Frühlingstag, macht doch die Sonne an diesem Tag nach der Meinung des Volkes einen so gewaltigen Sprung, dass die Arbeit in Stube, Stall und Werkstatt bei künstlichem Licht aufhören und bei Tageslicht beginnen kann.
Der Huasnoa(n)toutara
Der Huasnoa(n)toutara ist ursprünglich ein vergoldeter messingner Hosenknopf der Egerländer Tracht. Die äußere Form, die Bänder, Halbkugeln und Spiralen sind vermutlich keltischen Ursprungs.
Der Huasnoa(n)toutara ist das heimatliche Bekenntniszeichen und Stammessymbol der Egerländer. Er wird auch als Orden verliehen.
Ostern daheim
Wenn man heute soviel von Rennen und Springen aller Art liest, so erinnert mich dies an meine Bubenzeit zum Palmsonntag, wo uns Vater aus Palmkätzchen, die an langen Ruten wie silberne Tropfen sproßten, einen netten Büschel, der mit einem roten und weißen Band gebunden war, zurecht machte.
Fasching im Egerland
Im Egerland gab’s zu Fasching meist Krapfen und Spandeln.
Für das Faschingsende wurden Peffernüsse gebacken.
Diese waren recht scharf und regten den Durst an.